172 Oberer Graben 63 & 65 Ingolstadt 2018 - 2021
Auftraggeber privat
Nutzfläche 165 m2
Leistungen 1-8
Status in Bearbeitung
Weitere Infos
Zwei nebeneinanderliegende Grundstücke an der denkmalgeschützten Stadtmauer und zwei profilgleiche Wohnhäuser, die aus der Gebäudeflucht zurückspringen, geben einen schmalen Eingangshof frei und bilden damit die Ausnahme im Gefüge. Aufgrund mangelhafter Bausubstanz soll der Bestand abgebrochen, die Besonderheit des Hofes jedoch bleiben. Statt eines durchgängigen Baukörpers entstehen zwei Stadtmauerhäuser, die sich an das Profil ihrer Nachbarn angleichen und, über das Erdgeschoss miteinander verwoben, einen Spalt aufmachen, der zum einen den Wehrgang und zwei Terrassen freilegt, zum anderen eine zusätzliche Fassade erlaubt, die sich in den Straßenraum dreht und so den neuen Wohnhof vergrößert.
Die sensible Stelle bekommt durch diesen Eingriff Vermittlerfunktion zwischen großmaßstäblicheren Neubauten auf der einen und gedrungenen Bestandshäusern auf der anderen Seite des Baufeldes. Entgegen derzeitiger Bestrebungen der Politik, alle Türme der Stadtmauer zu rekonstruieren und in ihrer ursprünglichen Höhe aufzumauern, bleibt der geneigte und stark verkürzte Schalenturm bestehen und wird zur zweigeschossigen Küche mit bauzeitlichem Zwischengebälk.